In der Trümmerwüste einer im Zweiten Weltkrieg zerbombten Stadt sitzt Jürgen, ein neunjähriger Junge. Er bewacht Tag und Nacht seinen verschütteten vierjährigen Bruder, damit dieser nicht von Ratten gefressen wird. Ein älterer Mann mit einem Korb verwickelt ihn in ein Gespräch und gewinnt so sein Vertrauen. Der Mann fragt den Jungen, ob er wüsste, was er in seinem Korb habe, er wolle es dem Jungen aber nur verraten, wenn Jürgen erzählt, worauf er mit seinem großen Stock in der Hand aufpasst. Der Junge errät aber auch so, dass sich in dem Korb Kaninchenfutter befindet. Als der Alte meint, Jürgen könne sich ruhig einmal die Kaninchen von ihm anschauen, lehnt der Junge ab, denn er könne die Wache nicht aufgeben. Der Alte wendet sich zum Gehen und Jürgen erzählt von seinem und dem Schicksalsschlag des kleineren Bruders, auf den er noch immer aufpasse, damit die Ratten nicht von ihm fressen. Der Alte schafft es, mit Hilfe der Notlüge, nämlich dass die Ratten nachts doch schliefen, dass der Junge verspricht, seine Wache nach dem Sonnenuntergang aufgeben und sich ein weißes Kaninchen aussuchen zu wollen. Als der Junge zum Schluss dem alten Mann noch hinterher ruft, dass er daheim noch alte Bretter hat, kann man seine Freude merken. Aber das hört der Mann schon nicht mehr. Er sieht zum Schluss nur noch die krummen Beine des alten Mannes, durch die der Sonnenuntergang hindurchscheint. „Der Korb schwenkte hin und her. Kaninchenfutter war da drin. Grünes Kaninchenfutter, das war etwas grau vom Schutt.“ - Ob der Mann abends tatsächlich zurückkommen wird, bleibt offen.
Die Kurzgeschichte ist Standard der Schulliteratur und in den Lehrplänen vieler Bundesländer verankert.